Das Problem ist seit langem bekannt: Die Zuschauer (nicht nur) bei den öffentlich-rechtlichen Sendern werden immer älter, die Jüngeren suchen sich ihre Angebote immer häufiger im Netz. Aber auch die Zeitungen und Magazine sehen sich mit diesem Befund konfrontiert. Sie alle suchen nach neuen Ideen und neuen Erzählformen, damit sie auch Jüngere erreichen. Eines der jüngsten Experimente ist die Sendung ZDF +, die seit einigen Wochen das ehemalige "heute nacht" abgelöst hat. Nicht mehr die - meist nach Mitternacht - im ZDF ausgestrahlte Fernsehfassung ist entscheidend, sondern die bereits vorab online verfügbaren Beiträge, Diskussionen und Fragestellungen. Das Fernsehformat ist quasi lediglich das Endprodukt, das Ergebnis der tagsüber dokumentierten Kommunikation.
Ein Versuch, eine neue Denke, immerhin. Doch mit welchem Erfolg ? Und was ist mit all den anderen Angeboten - z.B. bei den sogenannten Jugendwellen im Hörfunk der ARD-Anstalten ? Oder: Was plant eigentlich der neue "Jugendkanal", der im nächsten Jahr online gehen soll ? Und wie versuchen die Verlage, diese wichtige Gruppe als "Kunden" zu gewinnen ? Umgekehrt: Was vermissen jüngere Menschen, warum suchen sie sich ihre Informationen, ihre Unterhaltung immer häufiger anderswo ? Sind ihnen die traditionellen Sender und Verlage zu "altbacken", sind ihnen die Nachrichten (oder Dokus, Magazine etc) zu kompliziert oder zu langweilig ? Diese Diskussionsrunde wird sicherlich keine Lösungen, keine endgültigen Antworten kreieren, aber einen Einblick in das geben, was derzeit viele Medienverantwortliche beschäftigt: Wie können wir auch für Jüngere attraktiver werden - ohne uns anzubiedern ?